Nadine: Aber du hörst dich trotzdem nicht gut an. Was ist los?
Vera: Die Hausmütter, die anfangs da waren, haben nach kurzer Zeit gekündigt oder fallen aufgrund von Krankheit länger aus. Wir haben alles versucht, um rasch geeignetes Personal zu
finden. Es war letzte Woche eine wirklich verzweifelte Situation, weil es vor allem für die Versorgung der Babies ein Problem ist, wenn nur noch 1 Hausmutter da ist, um Josephine zu helfen. Zum
Glück waren Schulferien, so dass unsere großen Mädels (15 und 17Jahre) fleißig mitgeholfen haben. Aber das sollte ja eigentlich niemals vorkommen. Wir haben das Jugendamt Mombasa und
Kisauni informiert und um Hilfe gebeten. Da bekommt man leider nur zu hören, dass viele Heime hier Probleme mit dem Personal haben. Josephine und wir haben uns im Bekanntenkreis, in der
Kirchengemeinde und Schule umgehorcht und sogar eine Stellenanzeige verfasst. Zum Glück konnten wir innerhalb von wenigen Tagen 3 neue Hausmütter finden. Ziel ist es, dass wir deren
Arbeitsbedingungen nun so verbessern, dass sie auch langfristig bleiben. Dafür müssen wir weiteres Personal einstellen und dafür sorgen, dass sie mehr freie Tage bekommen.
Letztlich versuchen wir die Heimleiterin Josephine und das Jugendamt zu überzeugen, einige der Babies in Pflegefamilien zu vermitteln.
Bei allem Verständnis dafür, dass das Jugendamt zahlreiche Kinder zu vermitteln hat, muss trotzdem gewährleistet sein, dass alle Kinder im Heim gut versorgt sind. Das ist Help for MiRO den
Kindern und auch den Spendern schuldig. Bei 45 Kindern ist nun die Schmerzgrenze in diesem angemieteten Haus allmählich wirklich erreicht- zumindest für jemanden aus Europa.