Während unserer ersten Kenia-Reise im Februar 2010 lernten wir Josephine und ihre Kinder kennen. Nadine reiste in ihrem Urlaub nach Kenia, um über soziale Projekte im Umkreis Mombasas zu berichten. Ihre Recherche führte uns zum Jugendamt Mombasa. Als die Verantwortlichen dort erfuhren, dass Vera als Ärztin arbeitet, baten sie uns, in Kiembeni in einem kleinen, sehr armen Waisenhaus vorbeizuschauen. Was wir dort vorfanden, war schockierend.
Josephine Mutisya eröffnete im Jahr 2009 in Kiembeni, einem armen Vorort von Mombasa, ein Kinderheim für Waisen und Kinder, die ausgesetzt aufgefunden wurden. Aufgrund fehlender Sponsoren lebten die Kinder in einem düsteren Haus ohne Küche und ohne Bad mit einem kleinen Schlafraum für die Kinder. Es gab kein fließendes Wasser, keinen Strom. Die Kinder waren alle mangelernährt. Zwei von den Kleinkindern hatten so schweren Calciummangel, dass sie aufgrund von Rachitis nicht laufen konnten. Geld für Milch war nicht vorhanden. Die Kinder wurden mit Maisbrei ernährt. Durchfall aufgrund von schmutzigem Trinkwasser – ein Dauerproblem.
Einen Platz, wo die Kinder draußen hätten spielen können, gab es nicht. Die Sonne scheint in Kenia 12 Stunden täglich – doch die Kinder bekamen sie nicht zu Gesicht. Wir mussten einfach etwas tun! Wir vertrauten der Heimleiterin Josephine Mutisya, denn wir spürten, wie sie trotz der Armut den Kindern das schenkte, was sie so dringend benötigten: mütterliche Liebe.
Wir kauften die nötigsten Dinge wie Windeln, Babyfläschchen, Lebensmittel, einen Erste-Hilfe-Kasten etc. – und wir stellten eine Hausmutter an. Des Weiteren erstellten wir einen Wochenernährungsplan und strukturierten gemeinsam mit Josephine den Tagesablauf.
Zurück in Deutschland wandten sich viele Leser der Oberhessischen Presse an uns. Sie waren von Nadines Berichten ergriffen und wollten das Projekt unterstützen. Also eröffnete das Deutsche Rote Kreuz Marburg ein Sonderkonto für das Waisenhaus in Kiembeni. Durch die Spenden konnten wir monatlich Geld nach Kenia überweisen und die Kinder konnten in ein größeres Haus umziehen, wo es Küche und Bad gab. Die Ernährung der Kinder verbesserte sich.
Bei unserem zweiten Besuch im November 2010 konnten wir uns überzeugen, dass die Hilfe auch tatsächlich bei den Kindern ankommt. Wir mieteten im November 2010 ein Haus mit einem kleinen Garten an. Doch das Jugendamt brachte immer mehr Kinder. Bislang sind wir vier Mal umgezogen. Momentan leben 42 Kinder im Alter von wenigen Monaten bis 18 Jahren im Miro-Heim. 4 Hausmütter sowie weitere Angestellte kümmern sich um die Kinder. Das Heim ist seit 2012 registriert. Die Kinder gehen dank der Spenden auf eine Privatschule, auf der sie eine gute Schulbildung erhalten.
Wir wollen dieses Projekt weiterhin fördern und hoffen auf Ihre Hilfe. So haben wir im Mai 2014 den gemeinnützigen Verein Help for MiRO e.V. gegründet, um das Kinderheim langfristig zu unterstützen.